Lights-Out Tastensport – Rennbericht Bahrain

Der Rennbericht dieser Woche wird euch präsentiert von Omegas und MooKo – zwei Männer, die den Rennsport so sehr lieben, dass sie beim Anblick von 29 Runden (ca. 45 Minuten) in Bahrain schon mal Tränen der Freude vergießen. Tränen, die verdächtig nach Langeweile schmecken. Während der eine die Faszination „Auto fährt im Kreis“ mit der Begeisterung eines Steuerberaters erklärt, der zum achten Mal die Umsatzsteuer-Voranmeldung macht, moderiert der andere die Interviews mit dem gleichen Enthusiasmus, den man sonst nur bei Menschen sieht, die seit vier Stunden im Wartezimmer vom Bürgeramt sitzen. Kurzum: Perfektes Dreamteam für Lights-Out Tastensport.

Kommentar von Omegas – der Stimme, die nie nach Benzin roch. Wenn man an einen F1-Kommentator denkt, stellt man sich normalerweise jemanden vor, der die Reifenstrategie im Schlaf runterrechnen kann und selbst bei der Wiederholung von Kurve 4 noch mit 180 Puls kommentiert.
Und dann gibt es Omegas. Der hat vom Motorsport ungefähr so viel Ahnung wie ein Goldfisch vom Bergsteigen. Trotzdem – oder gerade deswegen – ist Omegas die perfekte Stimme für Lights-Out Tastensport: Wo andere Kommentatoren mitreißen wollen, sorgt er für die ehrliche Ernüchterung, die man nur von jemandem bekommt, der wahrscheinlich beim nächsten Mal auch ein Volleyballspiel genauso gleichgültig moderieren könnte.

Seine Vorbereitung auf das Rennen in Bahrain bestand darin, die Wikipedia-Seite über „Wüsten“ zu lesen und zu überlegen, ob man in so einer Hitze überhaupt Auto fahren darf. Den Unterschied zwischen harten und weichen Reifen erklärte er im Stream mit „…also, die einen sind halt schwarz, und die anderen… auch.“.

Liga-Chat im Vorfeld: Mord, Sonntagsfahrer und Klärung auf der Strecke

Noch vor dem Start ging es heiß her im Chat der Liga. Die üblichen Nettigkeiten wie „Fährst eh wie’n Sonntagsfahrer“ oder „Ich verklage dich wegen versuchten Mordes im letzten Rennen“ machten die Runde. Ein Jurist würde es „Beleidigung“ nennen, wir nennen es einfach „klassische Rennvorbereitung“.

Qualifying – Déjà-vu mit Pixelglitch

Das Qualifying musste gleich mehrfach neu gestartet werden – offenbar hatte Codemasters beschlossen, dass Drama nicht nur auf der Strecke, sondern auch im Menü stattfinden soll.
Am Ende kristallisierte sich schnell heraus: Pole geht nur über Erp oder Mulle. Letzterer legte eine Zeit hin, die jedem Ingenieur die Stoppuhr aus der Hand fallen ließ. Doch dann: Erp, wieder im Laserfokus, mit einem Vorsprung, so hauchdünn, dass man ihn mit bloßem Auge nicht erkennen könnte: 0,045 Sekunden. Mulle knapp geschlagen, Rambo solide in Reihe 2, Gerry irgendwo auf Platz 9 – weit genug hinten, um die Challenge „Feld von hinten aufrollen“ freizuschalten.

Rennen – vorne Uhrwerk, dahinter Comedy-Duo

Start wie gemalt für Erp: Erste Runde, schon raus aus dem DRS-Fenster. Währenddessen hing Rambo wie ein nerviger kleiner Bruder an Mulle fest, der auf härteren Reifen fuhr und eigentlich die Ruhe weg haben wollte. Stattdessen gab’s zu Beginn des Rennens ein Überhol-Bingo: links vorbei, rechts vorbei, wieder zurück – das war eher Mario Kart ohne Items statt kontrollierter Pace um auf Erp aufzuschließen.

Erp vorne: glücklich, fünf Sekunden Vorsprung und wahrscheinlich am Überlegen, ob er nebenbei Sudoku löst. Gerry hinten: glücklich, weil er die beiden Chaoten nun eingeholt hatte.

Boxenstopps: Rambo zog als Erster rein, versuchte den Undercut und schnappte sich Mulle, obwohl er sich beim Stopp selbst ordentlich Zeit ließ. Kein Verlass auf die Boxencrew. Abstand nach vorn zu Erp? Die Distanz blieb bei vier Sekunden wie festgetackert.
Mulle bekam später die weichere Mischung, ballerte die Differenz wieder zu und überholte Rambo zurück – das Podium war damit entschieden: Erp – Mulle – Rambo – Gerry. Zum ersten Mal überhaupt: alle vier Tastensportler in den Top 4. Historisch!

Snack Attack: Gerry mit Merci-Power

Während vorne die Strategie-Schachspieler am Werk waren, erfand Gerry die Kategorie „Snack-Car-Racing“. In einem einsamen Rennen auf P4 griff er kurzerhand zu Merci-Riegeln, die er während der Fahrt einhändig verdrückte. Wie er die durch den Helm bekam, weiß niemand – aber es wäre nicht überraschend, wenn Lindt & Merci demnächst als neuer Sponsor von HAAS auftreten.

Interviews mit MooKo (der Rennsport-Liebhaber ❤️)

(Die Interviews werden wie gehabt von MooKo durchgeführt, dem einzigen Menschen, der es schafft, Jubelstimmung in Grabesruhe zu übersetzen.)

Erp: „Ein grundsolides Rennen. Hatte Glück, dass bei den Racing Bulls eher Wrestling als Racing lief. Konnte so entspannt meinen Stiefel runterfahren.“

Mulle: „Heute endlich umgesetzt, was letzte Woche nur angekündigt war. Bin happy, zwei Rennen in Folge Punkte zu holen. Saison ist noch lang, ich gebe nie auf. Mein Dank gilt meinem Teammate, der mich das ganze Rennen über entspannt fahren ließ.“

Rambo: „Mein Dank gilt meinem Teammate, der mich das ganze Rennen über entspannt fahren ließ.“

Gerry: „Überhappy. Merci sei Dank. Manche nennen mich die Überraschung der Saison – ich nenne es einfach Zucker-Management.“


👉 Das war’s aus Bahrain – Lights-Out Tastensport verabschiedet sich. Wir gehen nun in eine kurze Pause und melden uns in 2 Wochen aus Saudi Arabien wieder.

Punktestand nach 4/24 Rennen:

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