Lights-Out Tastensport – Rennbericht Suzuka
F1-Liga: Erp im Laserfokus zum Start-Ziel-Sieg – Mulle schockt im Qualifying, Gerry übt sich in Zen und Reifenmassage
Anlässlich des einjährigen Jubiläums von Tastensport darf natürlich eine echte Vereinsveranstaltung nicht fehlen. So begaben sich Gerry, Rambo, Mulle und Erp nach Suzuka, Japan.
Das jüngste Rennen der F1-2025-Liga lieferte alles, was die Fans lieben: Dramatik im Qualifying, eiserne Konstanz im Rennen und mindestens einen Fahrer, der seine Reifen während der Fahrt vermutlich gestreichelt hat und mindestens drei Fahrer, die nach der Zieldurchfahrt erstmal Google befragen mussten, warum sie nicht gewonnen haben.
Qualifying – Mulle explodiert, Erp kontert
Als Mulle im Qualifying die Spielphysik bis an ihre Grenzen trieb und eine Bestzeit hinlegte, dachten viele, der Pole-Spot sei sicher. Doch dann kam Erp – im Laserfokus, Augen wie eine Raub-Ende, Hände wie ein Konzertpianist, Gefühl im Fußgelenk wie Messi zu besten Zeiten – und stach in letzter Sekunde noch vorbei. Die Pole ging an ihn, und Mulle blieb nur der Gedanke: „So habe ich zumindest einen Satz Reifen für das Rennen gespart.“
Rennen – Wenn Präzision auf Geduld trifft
Erp fuhr los wie ein Uhrwerk, gab die Führung nur für exakt zwei Runden während des Boxenstopp-Fensters ab und ließ sonst nichts anbrennen. Man munkelt, seine Rundenzeiten hätten einen Schweizer Uhrmacher zu Tränen gerührt. Während er vorne auf Medium-Reifen Runde für Runde konstant abspulte, setzte Mulle auf eine harte Mischung – und einen noch härteren Plan: einfach länger draußen bleiben und dann im Schlussspurt zuschlagen.
Der Abstand zwischen den beiden schrumpfte langsam, bis Mulle in Schlagdistanz war. Doch anstatt den Attacke-Knopf zu drücken, folgte er artig wie ein Schüler auf Klassenfahrt – vermutlich in der Hoffnung, Erp würde irgendwann aus Langeweile selbst die Strecke verlassen.
Hinter den beiden tobte das wahre Drama: Rambo machte seinem Namen alle Ehre und schubste Gerry kurzerhand von der Strecke. Laut eigener Aussage ein „kleiner Rempler“. Laut Gerry ein „krimineller Anschlag“. Entschuldigungen gab es später zwar, aber wie immer kauft die ihm niemand mehr ab.
Dann kam der Boxenstoppsalat: Rambo lag sieben Sekunden hinter Erp und stoppte gleichzeitig mit ihm. Mulle kam kurz danach rein, tauchte knapp hinter Erp wieder auf – und ging sofort in den Angriffsmodus. Dieser dauerte allerdings nur bis zum nächsten Curb, auf dem Mulle derart heftig „surfte“ (Aufbocken des Autos, das zur Manövrierunfähigkeit führt, Anm. der Redaktion), dass er am Ende in der Wand landete. Kein Totalschaden, aber Flügelschaden. Sein Notfall-Plan: Punkte retten. Doch als er in die Box kam, um einen neuen Frontflügel zu holen, war die Crew offenbar im Mittagsschlaf – kein Wechsel. Also musste er den Rest des Rennens mit kaputtem Auto bestreiten und schleppte sich tapfer auf P8 ins Ziel.
Vorne wurde es jetzt richtig spannend: Rambo schmolz Erp’s komfortablen 7-Sekunden-Vorsprung Stück für Stück dahin. In den ersten beiden Sektoren konnte Erp zwar 0,3 bis 0,5 Sekunden gutmachen, doch in der letzten Kurve zauberte Rambo jedes Mal eine ganze Sekunde heraus. Im DRS-Fenster kam er bis zum Schluss, aber die Ziellinie kam schneller – und Erp holte mit hauchdünnem Vorsprung seinen zweiten Sieg im dritten Rennen.
Gerry komplettierte nach einem erneut bärenstarken Rennen das Podium und holte damit nicht nur immens wichtige Punkte für die Konstrukteurswertung, festigte auch Platz 3 in der Gesamtwertung. Der Underdog, dem die Zukunft gehört.
Meisterschaft – Spannung in beiden Teams
HAAS baut seine Führung im Titelkampf etwas aus. Die Fans diskutieren bereits hitzig, ob Erp in dieser Form überhaupt noch schlagbar ist – oder ob Mulle beim nächsten Rennen die Physik einfach noch ein Stück weiter beleidigt. Rambo und Gerry bestätigen ihre starke Form. Hier ist noch rein gar nichts in trockenen Tüchern.
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Die Renn-Interviews im Anschluss wurden vom Rennsport-Enthusiasten MooKo durchgeführt.
„Rennsport ist mein Leben!“, behauptete MooKo beim Start der Übertragung mit leuchtenden Augen – was schon verdächtig wirkte, da er diesen Satz ablas und dabei den Moderatorenzettel verkehrt herum hielt. Er beschrieb begeistert, wie er „schon immer die Faszination von Kreisfahrten mit hoher Geschwindigkeit“ geliebt habe, während er heimlich in seiner Jackentasche den Timer auf „noch 5 Interviews, dann Feierabend“ stellte. Insgeheim kann MooKo mit Motoren so viel anfangen wie ein Veganer mit einer Grillhaxe – doch seine Begeisterung wirkte so überzeugend, dass selbst eingefleischte F1-Fans kurz dachten, er habe Benzin im Blut.
Erp: „Puh, ein ganzes Stück Arbeit. Ich wusste, dass ich hier zuverlässig und fehlerfrei fahren kann und nach der Pole dachte ich auch, dass die Renn-Pace besser wäre, dem war aber nicht so. Ehrlich gesagt waren zumindest Rambo und Mulle schneller als ich; Gerry fuhr die schnellste Rennrunde und wäre er nicht von Rambo ins Kies gezwungen worden, wäre er ganz vorn dabei gewesen. In Anbetracht dieser Umstände und dass ich ein anstrengendes 3-Tage-Sauf-Wochenende hinter mir habe, bin ich mit dem Resultat mehr als zufrieden, muss aber auch einsehen, dass die Konkurrenz nicht schläft und brandgefährlich ist.“
Rambo: „Das Rennen hat mal wieder gezeigt, wie wichtig das Qualifying ist. So musste ich mich erst durchs Feld kämpfen und Gerry abschießen, um in Schlagdistanz zu kommen. Für den Sieg haben am Ende vermutlich nur 2-3 weitere Runden gefehlt und jeder weiß, dass ich natürlich unter normalen Umständen gewonnen hätte.“
Gerry: „Starkes Rennen. Mein besonderer Dank gilt Rambo, der mich immer wieder zu Höchstleistungen antreibt. Aber meine T-Shirts aus der letzten Woche waren frisch gewaschen. Ich konnte aus den Vollen schöpfen und habe das Potential des Autos ausgereizt. Nächstes Mal peilen wir aber den Doppelsieg an. Irgendwann möchte ich auch ganz oben stehen. Aber für den Moment bin ich mehr als zufrieden.“
Mulle: „Surfen wollte ich eigentlich auf der Welle des Erfolgs und nicht auf ’nem besch*ssenem Curb. Die Pace war da. Ich hatte das Auto gespürt. Vor allem die Arbeit am Fahrwerk im Vorfeld hat uns als Team deutlich weiter nach vorne an die Spitze gebracht. Lange Arbeit zahlt sich irgendwann aus und wir kommen stärker wieder zurück.“
Max Verstappen: „Endlich points on the board, aber ehrlicherweise hat das Team ein besseres Resultat verhindert. Ich wusste ganz genau, dass die 1-Stopp-Taktik schneller ist. Was will man machen? Red Bull ist halt einfach scheiße. Ich trinke ab sofort Monster.“
Das war’s diese Woche von Lights-Out Tastensport – der einzigen Rennserie, in der mehr Tasten als Reifen gewechselt werden. Wir beenden die Berichterstattung, legen uns jetzt selbst in die Kiesbett-Sauna und melden uns nächste Woche wieder aus Bahrain, wo Sonne, Sand und mindestens ein Fahrfehler auf uns warten.
Bis dahin: Lights out and away we go. 🏁
Punktestand nach 3/24 Rennen:
