LAN-Game Review: Baldur´s Gate II
Tastenresultat
Die Tastenresultate wurden auf Grundlage dieses Reviews mit Fokus auf den LAN-Modus ermittelt. Die Kategorien ergeben sich aus dem arithmetischen Mittel der entsprechenden Unterkategorien.
Spielerfahrung 8 von 10 Tasten
- Skillgaps 5 von 10
- Teamplay 10 von 10
- Lernkurve 8 von 10
- Spaßfaktor 9 von 10
Voraussetzungen und Funktionsfähigkeit 9,5 von 10 Tasten
- Technische Anforderung 10 von 10
- LAN-Setup 9 von 10
- Performance 10 von 10
- Preis 9 von 10
Wettbewerbstauglichkeit 4,25 von 10 Tasten
- Turniermodus 2 von 10
- Kompensation Skillgaps 10 von 10
- Spielerzahl 4 von 10
- Zeit 1 von 10
Gesamtwertung 7,25 von 10 Tasten
Fazit: Baldur’s Gate II: Enhanced Edition ist ein herausragendes Koop-Erlebnis für LAN-Sessions, allerdings klar auf Single-Party-Spiel ausgelegt und somit ausschließlich für eingefleischte Fans klassischer RPGs geeignet. Trotz fehlender Turniermodi oder wettbewerbsorientierter Strukturen überzeugt es mit hoher technischer Stabilität, starkem Teamplay-Fokus und enormer Spieltiefe. Wer Zeit, Geduld und eine Vorliebe für taktische Fantasy-Abenteuer mitbringt, wird im LAN-Modus mit einer der immersivsten Rollenspielerfahrungen belohnt.
Spielbeschreibung
Baldur’s Gate II: Enhanced Edition ist ein klassisches Rollenspiel, das erstmals am 15. November 2013 von Beamdog veröffentlicht wurde und auf dem ursprünglichen Bioware-Titel aus dem Jahr 2000 basiert. Als isometrisches Fantasy-RPG im Dungeons-&-Dragons-Universum bietet es eine epische Geschichte rund um den Helden, der das Erbe des Mordgottes Bhaal in sich trägt und sich gegen finstere Mächte behaupten muss. Der LAN-Modus ermöglicht kooperatives Spielen mit bis zu sechs Spielern in einer Gruppe, wodurch die taktischen Kämpfe und tiefgreifenden Dialoge gemeinsam erlebt werden können. Publisher Beamdog hat dabei das Originalspiel mit moderner Technik, neuen Charakteren und zusätzlichem Inhalt für heutige Systeme überarbeitet.
Multiplayer-Setup im LAN-Modus
Grundsätzliche LAN Voraussetzungen
Baldur’s Gate II: Enhanced Edition ist in der gleichen Version und mit allen erforderlichen Patches auf jedem PC der LAN-Teilnehmer installiert. Die PCs sind über Ethernet-Kabel mit einem Switch verbunden. Die Firewall-Einstellungen auf jedem PC erlauben den Datenverkehr von Baldur’s Gate II: Enhanced Edition bzw. der ausführbaren Datei (z. B. baldur.exe) sowie über den von Beamdog- bzw. Infinity-Engine-basierten Spielen genutzten Port, typischerweise UDP-Port 47630. Zudem muss sichergestellt werden, dass alle PCs im selben Subnetz sind (IP-Adressen im Bereich 192.168.1.XX).
Kompatibilität unterschiedlicher Betriebssysteme und Clientauswahl
Das Game ist im LAN-Modus grundsätzlich plattformübergreifend kompatibel, das heißt, Spieler mit Windows, macOS oder Linux können gemeinsam im lokalen Netzwerk spielen. Voraussetzung ist, dass alle verwenden die exakt gleiche Spielversion und dieselben Datenstände (z. B. keine abweichenden Mods oder Inhalte). Dabei ist es wichtig, dass auch die verwendete Vertriebsplattform übereinstimmt oder vollständig kompatibel ist. Zwar unterstützen sowohl die Steam- als auch die GOG-Version den LAN-Modus, doch alle Teilnehmer einer LAN-Partie sollten möglichst die gleiche Distribution nutzen, da Unterschiede in den ausführbaren Dateien oder der Netzwerkintegration zu Kompatibilitätsproblemen führen können. Es ist also möglich, den LAN-Modus mit verschiedenen Betriebssystemen zu spielen, sofern Version und Plattform der Installation übereinstimmen und die Netzwerkbedingungen korrekt eingerichtet sind.
Das Game-Setup
Das Game Setup beginnt damit, dass ein Spieler als Host ein Mehrspieler-Spiel erstellt. Dazu wählt der Host im Hauptmenü den Mehrspieler-Modus und klickt anschließend auf „Spiel erstellen“. Danach wird die Netzwerkoption „LAN“ ausgewählt, woraufhin eine Lobby geöffnet wird, in der das eigentliche Setup erfolgt. In dieser Lobby hat der Host umfassende Kontrolle über die Spielkonfiguration.
Zunächst vergibt der Host einen Namen für das Spiel, der von anderen Teilnehmern im LAN angezeigt wird. Optional kann auch ein Passwort festgelegt werden, um den Zugriff auf die Lobby einzuschränken. Jeder Spieler, der dem Spiel beitreten möchte, wählt im Mehrspieler-Menü die Option „Beitreten“ und sucht nach verfügbaren Spielen im lokalen Netzwerk. Sobald die Verbindung hergestellt ist, erscheinen alle Spieler in der Lobby-Übersicht.
In der Lobby sieht man eine Liste der Spielerplätze, die sogenannten „Character Slots“. Der Host kann jedem Slot bestimmte Rechte zuweisen, entweder einem bestimmten Spieler die Kontrolle über einen Charakter geben oder den Slot als vom Host gesteuerten NPC konfigurieren. Es ist auch möglich, die Charaktererstellung gemeinsam vorzunehmen: Spieler können neue Charaktere erstellen oder bestehende aus lokalen Dateien importieren. Jeder Charakter wird einem Slot zugewiesen, und der Host bestimmt, wer welchen Slot kontrollieren darf.
Ein zentraler Teil des Setups ist die Festlegung der Gruppenstruktur. Baldur’s Gate II: Enhanced Edition erlaubt bis zu sechs Charaktere in einer Gruppe, die auf die teilnehmenden Spieler verteilt werden können. Dabei kann ein Spieler auch mehrere Charaktere übernehmen, wenn nicht alle Slots belegt sind. In der Lobby kann zusätzlich eingestellt werden, ob das Spiel automatisch pausiert, wenn ein Spieler das Menü öffnet (Option: „Pause bei Menü“) oder ob die Gruppe auf einen bestimmten Leader hören muss (z. B. im Bewegungs- oder Dialogsystem).
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Optionen für das Dialog- und Kampfsystem. Hier kann eingestellt werden, ob alle Spieler an Entscheidungen beteiligt sein sollen (Multiplayer-Dialogmodus) und wie Kämpfe pausieren (z. B. automatische Pause bei Sichtung eines Gegners oder beim Tod eines Gruppenmitglieds). Diese Einstellungen sind wichtig, um den Spielfluss im kooperativen Spiel zu koordinieren.
Sobald alle Spieler bereit sind, ihre Charaktere zugewiesen wurden und die Einstellungen abgeschlossen sind, klickt der Host auf „Spiel starten“. Das Spiel wird daraufhin synchron gestartet und alle Spieler befinden sich gemeinsam in der Spielwelt, wo sie kooperativ das Abenteuer bestreiten können – mit gemeinsamen Kämpfen, Gesprächen und Entscheidungen. Ein stabiles Netzwerk, klare Rollenverteilung und abgestimmte Spieleinstellungen sind entscheidend für ein reibungsloses LAN-Erlebnis.
Im LAN-Modus von Baldur’s Gate II: Enhanced Edition ist keine dauerhafte Internetverbindung erforderlich. Eine Verbindung wird nur kurz benötigt, um sich über Beamdog oder Steam zu authentifizieren, danach kann lokal gespielt werden.
Technik und Performance im LAN-Modus
Hardware-Anforderungen und Performance
Das Spiel stellt im LAN-Betrieb folgende Hardware-Anforderungen:
Hier sind die Systemanforderungen für den LAN-Modus von Baldur’s Gate II: Enhanced Edition:
- Prozessor: Mindestens Dual Core CPU, empfohlen Dual Core
- Arbeitsspeicher: Mindestens 1 GB RAM, empfohlen ≥ 2 GB RAM
- Grafikkarte:
Mindestens OpenGL 2.0 kompatible Grafikkarte, empfohlen eine GPU mit OpenGL 2.0 - DirectX: Unterstützt DirectX über OpenGL (kein spezielles DirectX Zitat verfügbar)
- Netzwerk: 100 Mbps Ethernet Netzwerkverbindung
- Speicherplatz: Mindestens 4 GB freier Festplattenspeicher
- Betriebssystem: Windows 7/8.1/10 64 Bit (LAN Multiplayer), alternativ macOS 10.9+ oder Ubuntu 18.04+
Low-Budget- oder mittelpreisige PCs aus dem Jahr 2019 erfüllen in der Regel problemlos die Systemanforderungen von Baldur’s Gate II: Enhanced Edition, auch im LAN-Modus. Das Spiel basiert auf der Infinity Engine, die ursprünglich für Titel aus den späten 1990er Jahren entwickelt wurde, und wurde für die Enhanced Edition zwar modernisiert, aber bewusst ressourcenschonend gehalten, um auch auf älterer oder leistungsschwächerer Hardware gut zu laufen.
Ein typischer Mittelklasse-PC von 2019, beispielsweise mit einem Intel Core i3 oder AMD Ryzen 3 Prozessor, 4 bis 8 GB RAM und integrierter Grafik wie Intel UHD oder einer Einsteiger-GPU von NVIDIA (z. B. GTX 1050) oder AMD (z. B. RX 560), übertrifft die Mindestanforderungen bei weitem. Selbst günstige Office- oder Multimedia-PCs mit Dual-Core-CPU, 4 GB RAM und einfacher integrierter Grafik genügen in der Regel für ein flüssiges Spielerlebnis. Auch das Betriebssystem stellt kein Hindernis dar, da Windows 7 und höher unterstützt werden, was Standard bei praktisch allen 2019er PCs ist.
Besonders im LAN-Modus, der keine Internetverbindung nach dem Start mehr benötigt, profitiert man von der geringen technischen Komplexität des Spiels: Es gibt keine aufwendige Netzwerk-Synchronisation wie bei modernen Actionspielen und auch keine belastende Grafikdarstellung. Somit ist Baldur’s Gate II: Enhanced Edition ideal geeignet für spontane LAN-Sessions oder den Einsatz auf älteren Geräten.
Von technischer Seite ist eine exzellente Performance zu erwarten. Sollten dennoch Performance-Probleme auftreten, verweisen wir auf den folgenden Abschnitt für weitere Informationen und Lösungen.
Der Host und Netzwerkstabilität
Im LAN-Modus übernimmt der Host-PC die zentrale Rolle bei der Verwaltung der Spielsitzung. Der Host stellt die Spielwelt bereit, verwaltet Spielfortschritt und speichert sämtliche relevanten Daten, einschließlich der Positionen der Spielercharaktere, Kampfzustände und Dialogverläufe. Alle anderen Teilnehmer verbinden sich mit diesem Host und senden regelmäßig Daten wie Befehle, Bewegungen oder Aktionen, die vom Host verarbeitet und an die anderen Clients weitergeleitet werden.
Die Stabilität des Netzwerks hängt dabei wesentlich von der Leistungsfähigkeit und der Netzwerkverbindung des Host-Systems ab. Ein instabiler oder überlasteter Host-PC kann zu Verzögerungen, Desynchronisation oder Verbindungsabbrüchen führen. Das gilt insbesondere bei älteren Rechnern oder bei Nutzung von WLAN anstelle einer kabelgebundenen Ethernet-Verbindung, da hier höhere Latenzen und Paketverluste möglich sind. Eine stabile 100-Mbps-Ethernet-Verbindung auf dem Host sowie ausreichende Systemressourcen (z. B. CPU-Last, RAM) sind daher entscheidend für ein störungsfreies LAN-Spielerlebnis.
Grafik und Sound
Die grafische und akustische Darstellung bleibt im LAN auf jedem Client lokal. Die Grafik basiert auf der modernisierten Infinity Engine, die eine isometrische 2D-Darstellung mit handgezeichneten Hintergründen nutzt. Die Enhanced Edition fügt höhere Auflösungen, UI-Skalierung und einige Effekte wie dynamische Lichter hinzu, bleibt aber technisch anspruchslos. Die grafische Qualität hängt ausschließlich von den Einstellungen des jeweiligen Clients sowie dessen Hardware ab. Das gilt auch für den Sound: Musik, Umgebungsgeräusche, Sprachausgabe und Effekte werden lokal verarbeitet und abgespielt. Es werden keine Audiodaten über das Netzwerk übertragen.
Der Host hat keinen Einfluss auf die grafische oder akustische Darstellung der Clients. Er übermittelt ausschließlich spielrelevante Daten wie Bewegungen, Kampfbefehle und Zustandsänderungen. Die Darstellung dieser Daten erfolgt dann clientseitig mit lokaler Grafik- und Soundverarbeitung. Somit bestimmt jeder Spieler individuell, wie das Spiel aussieht und klingt, unabhängig von der Leistung oder den Einstellungen des Hosts.
Gameplay im LAN-Modus
Es können bis zu 6 Spieler gleichzeitig teilnehmen.
Spielmodi
Im LAN-Modus von Baldur’s Gate II: Enhanced Edition stehen den Spielern alle zentralen Spielinhalte und -modi der Einzelspielerkampagne zur Verfügung, jedoch mit der Möglichkeit, diese kooperativ zu erleben. Der primäre Spielmodus ist die Mehrspieler-Kampagne. Dabei wird eine der vorhandenen Kampagnen genutzt, entweder die Hauptkampagne von Shadows of Amn, die Erweiterung Throne of Bhaal oder die zusätzliche Abenteuerkampagne The Black Pits II.
Jeder Mitspieler kann entweder einen eigenen Charakter erstellen oder vom Host zugewiesene Begleiter übernehmen. Das Spiel erlaubt die dynamische Verteilung und Steuerung mehrerer Gruppenmitglieder, je nach Host-Einstellung kann die Kontrolle flexibel zwischen den Spielern aufgeteilt oder zentral beim Host belassen werden. Im Spiel selbst laufen alle Inhalte der Einzelspielerkampagne identisch ab: Quests, Dialoge, Kämpfe und Erkundung finden wie gewohnt statt, jedoch nun im synchronisierten Netzwerkbetrieb. Entscheidungen, etwa in Dialogen oder bei Handlungen, können je nach Einstellung vom Host oder im Wechsel zwischen den Spielern getroffen werden.
Ein spezieller PvP-Modus ist im LAN-Modus nicht vorgesehen, da das Spiel klar auf kooperative Mehrspielerinteraktion ausgelegt ist. Dennoch sind durch manuelle Änderungen in Gruppenzusammenstellungen oder durch gezieltes Friendly Fire theoretisch auch Spielerduelle möglich, dies entspricht jedoch nicht dem vorgesehenen Spielkonzept.
Balancing und Fairness im LAN-Modus
Das Balancing orientiert sich grundsätzlich an den Regeln der 2nd Edition des „Advanced Dungeons & Dragons“-Regelwerks (AD&D) und unterscheidet sich mechanisch nicht vom Einzelspielermodus. Alle Gegner, Quests und Herausforderungen sind auf eine sechsköpfige Heldengruppe ausgelegt, unabhängig davon, ob diese von einer Person oder von mehreren Spielern gesteuert wird. Das bedeutet, dass im LAN-Modus keine automatische Anpassung der Gegnerstärke oder der Anzahl von Feinden erfolgt, basierend auf der tatsächlichen Spieleranzahl. Das Spiel geht davon aus, dass stets eine voll besetzte Gruppe agiert, was auch bei weniger als sechs menschlichen Mitspielern durch computergesteuerte oder vom Host zugewiesene Charaktere ausgeglichen werden muss.
Da alle Spielmechaniken, wie Initiative, Zauberzeiten, Angriffsmodifikatoren und KI-Verhalten, identisch zum Einzelspielermodus bleiben, ist das Balancing im LAN-Modus grundsätzlich stabil, setzt aber ein gewisses Maß an Koordination zwischen den Spielern voraus. In Mehrspielersitzungen können beispielsweise Timing-Probleme auftreten, wenn Aktionen nicht abgestimmt sind, was sich auf die Effektivität im Kampf oder bei komplexeren Taktiken auswirken kann. Zudem können Unterschiede im Erfahrungsgrad der Mitspieler oder ungleichmäßige Kontrolle über wichtige Charaktere zu temporärem Ungleichgewicht führen. Das betrifft vor allem Situationen, in denen ein einzelner Spieler dominante Rollen oder entscheidende Spielfiguren übernimmt.
Das Spiel enthält keine speziellen Mechanismen zur Aufteilung von Loot, Gold oder Erfahrungspunkten im Mehrspielermodus. Diese werden, wie im Einzelspielermodus, automatisch auf die Gruppe verteilt oder können durch Spielabsprache individuell geregelt werden. Auch dies erfordert unter Umständen zusätzliche Absprachen zwischen den Spielern, um ein faires und harmonisches Spielerlebnis zu gewährleisten.
Erfahrung und Atmosphäre im LAN-Modus
Kommunikation und Teamwork
Die Kommunikation ist der absolute Game-Changer. Das Game selbst gibt dir zwar keine Ingame-Voice- oder Textchat-Option mit auf den Weg, aber wer ernsthaft im Team durchstarten will, braucht Discord, Teamspeak oder einfach ein kurzes „Headset auf und los“. Gerade in intensiven Fights oder wenn’s darum geht, Zauber abzustimmen, Fallen zu entschärfen oder Bosse zu kontrollieren, ist Absprache Pflicht, sonst wird aus Taktik schnell ein Desaster.
Teamwork ist dabei nicht nur nice to have, sondern essenziell. Jeder hat seine Rolle: Der Fighter geht vorne rein, der Mage sorgt für Flächenschaden oder Crowd Control, der Rogue macht die Drecksarbeit mit Fallen und Türen. Wenn einer nicht liefert, kann das ganze Team schnell baden gehen. Wer was übernimmt, sollte vorher klar sein, genauso wie, wer das Gold verwaltet, wer lootet und wie man die Party auflevelt. Nichts ist nerviger als zwei Leute mit denselben Buffs und keiner, der heilen kann.
Der Host kann bestimmen, wer welche Chars steuert. Sofern keine sechs Spieler teilnehmen, hat einer zwei oder drei Helden unter seiner Kontrolle. Wenn das der Fall ist, braucht es umso mehr Abstimmung, damit keiner nur zuschaut, während ein anderer das ganze Game alleine durchzieht. Heißt unterm Strich: Der LAN-Modus ist ein echtes Koop-Brett, aber nur, wenn ihr miteinander sprecht, eure Rollen kennt und als eingespieltes Squad durch Faerûn zieht.
Spielfluss und Dynamik
Die Dynamik ist geprägt von einer intensiven Mischung aus strategischer Zusammenarbeit und individueller Entscheidungsfreiheit, die dem klassischen Rollenspiel-Charakter des Spiels gerecht wird. Die Spieler übernehmen jeweils die Kontrolle über eigene oder gemeinsam gesteuerte Gruppenmitglieder und agieren in einer persistenten Welt, in der jede Handlung Auswirkungen auf das gesamte Team haben kann. Besonders spannend ist, dass das Spiel trotz seines rundenbasierten, taktischen Kampfesystems in Echtzeit mit Pausenfunktion abläuft, was bedeutet, dass alle Beteiligten ständig kommunizieren und ihre Aktionen koordinieren müssen, um in komplexen Kämpfen zu bestehen oder gefährliche Dialogsituationen gemeinsam zu bewältigen. Dadurch entsteht eine besondere Form von Teamdynamik, bei der sowohl Führungsrollen als auch diplomatisches Geschick gefragt sind. Entscheidungen über Quests, Ausrüstung oder moralische Ausrichtungen werden idealerweise gemeinsam getroffen, was mitunter zu hitzigen Diskussionen führen kann. Insgesamt bietet der LAN-Modus ein intensives, taktisch forderndes und atmosphärisch dichtes Spielerlebnis, das vor allem durch die direkte Interaktion zwischen den Spielern und die geteilte Kontrolle über die Spielwelt eine eigene, lebendige Dynamik entwickelt.
Eine Partie im LAN-Modus von Baldur’s Gate II: Enhanced Edition kann je nach Spielstil und Umfang der gewählten Quests zwischen mehreren Stunden und weit über 100 Stunden dauern.
Spaßfaktor
Der Spaß ergibt sich vor allem aus dem intensiven kooperativen Spielerlebnis, das durch die Mischung aus taktischer Tiefe, erzählerischer Freiheit und sozialer Interaktion entsteht. Gemeinsam mit Freunden durch die weitläufige, detailreiche Fantasywelt zu reisen, epische Schlachten zu schlagen und moralisch anspruchsvolle Entscheidungen zu treffen, sorgt für ein immersives Abenteuergefühl, das sich in Einzelspielerpartien so nicht entfaltet. Besonders spannend ist der gemeinsame Umgang mit unvorhergesehenen Situationen, ob im Kampf, in Dialogen oder bei der Lösung komplexer Quests, da jede Aktion eines Spielers Einfluss auf das gesamte Team und die Spielwelt hat. Diese enge Verzahnung fordert nicht nur strategisches Denken, sondern fördert auch Teamgeist, Diskussionen und oft eine gute Portion Humor, wenn zum Beispiel ein Charakter spontan einen Dialog eskaliert oder aus Versehen einen Feuerball in die Gruppe schleudert. Kurz gesagt: Der LAN-Modus lebt von der Gemeinschaft und verwandelt das klassische Rollenspiel in ein lebendiges Gruppenerlebnis voller Spannung, Überraschungen und gemeinsamer Erfolge .
Zusätzliche Features im LAN-Modus
Mods
Baldur’s Gate II: Enhanced Edition bietet im LAN-Modus eine Vielzahl an Modifikationen, die das Spielerlebnis maßgeblich erweitern oder verändern können. Besonders beliebt sind jene Mods, die sowohl die Spieltiefe als auch die Langzeitmotivation in Koop-Sitzungen steigern.
Zu den fünf beliebtesten Mods gehört zunächst die BG2 Fixpack, welche zahlreiche Bugs und Inkonsistenzen des Originals behebt und damit eine stabilere und authentischere Spielerfahrung ermöglicht. Ebenfalls hoch geschätzt wird die SCS (Sword Coast Stratagems)-Mod, die die Künstliche Intelligenz der Gegner erheblich verbessert und anspruchsvollere, taktischere Kämpfe ermöglicht, was im kooperativen Spiel für ein deutlich herausfordernderes und befriedigenderes Erlebnis sorgt.
Ein weiterer Favorit ist die Tweaks Anthology, eine Sammlung von Komfortfunktionen und Gameplay-Anpassungen, wie etwa schnellere Bewegungen außerhalb des Kampfes oder alternative Romantikoptionen. Auch sehr populär ist die NPC Project-Mod, die zusätzliche Dialogoptionen, banter (Gespräche zwischen Gruppenmitgliedern) und tiefere Charakterinteraktionen mit vorhandenen Begleitern einführt, was gerade im Koop den erzählerischen Reiz deutlich erhöht. Schließlich darf auch Unfinished Business nicht fehlen. Das ist eine Mod, die von den Entwicklern ursprünglich geplante, aber nicht vollständig implementierte Inhalte wie Quests, Begegnungen oder Dialoge ergänzt und so das Spiel um wertvolle Story-Elemente bereichert.
All diese Mods lassen sich, sofern alle Spieler dieselbe Konfiguration nutzen, problemlos im LAN-Modus verwenden und sorgen so für ein runderes, komplexeres und gemeinschaftlich noch intensiver erlebbares Abenteuer in den Reichen der Vergessenen Reiche.
Turnier-Modi und LAN-Events
Baldur’s Gate II: Enhanced Edition bietet keinen dedizierten „Turnier-Modus“ im klassischen Sinne wie in reinen Multiplayer-Titeln, aber bringt dennoch Elemente ins Spiel, die an sportliche Wettkämpfe erinnern – nämlich über den integrierten Black Pits II Arena-Modus („Gladiators of Thay“). In dieser optionalen Arena kämpfen Spielerwellen gegen immer herausforderndere Gegner und testen ihre Party in abgegrenzten, flotten Kämpfen. Zwar gibt es keinen automatisierten Punktezähler oder Bestenlisten innerhalb des Spiels, dafür wartet man nach Arena-Runden oft auf unmittelbares Feedback zum Ausgang, etwa über überlebende Gruppenmitglieder oder besiegte Gegner.
Bezüglich offizieller LAN Events: Beamdog selbst hat keine eigenständigen LAN Tunieren veranstaltet oder fest geplante Turnierreihen ins Leben gerufen. Die Entwickler beziehen sich zwar ausdrücklich auf die kooperative Mehrspieler Idee im Sinne klassischer AD&D Runden, doch blieb die Organisation formeller Wettbewerbe und High Score Tracking bisher in Fan Initiative und Community Bereich angesiedelt.
Unser Verein, Tastensport, verfügt über eine umfassende Expertise in der Durchführung von Turnieren und der Verwaltung von Ergebnissen bei LAN-Events. Diese spezielle Expertise steht exklusiv unseren Sponsoren zur Verfügung.
Besten Dank!
Autor: MooKo