Die Legende: DRektalpirat

Das Trainingscamp ist noch nicht einmal kalt, da stürzt er sich bereits in die finsteren LAN-Untiefen. Bereit, abzuliefern. Bereit, Geschichte zu schreiben. Der Underdog, von den hinteren Rängen der Vergangenheit, will sich an die Spitze kämpfen. Die Mission hat einen Namen: DRektalpirat. Doch wer hat ihn auf dem Zettel? So gut wie niemand! Selbst Rambo, der Hüter der Wettquoten, sieht ihn eher als Fußnote denn als Favoriten. Doch genau das macht unseren Freibeuter nur noch gefährlicher!

CS? Nebensache. Die Trainingszeit war knapp, das Talent überschaubar. Ein Scheinsieg hätte nur Misstrauen geweckt. Also Null Siege, letzter Platz, kein Problem. Doch das war alles nur ein abgekartetes Spiel. Denn der wahre Plan, die wahre Meisterleistung, sollte bei Rocket League folgen. Tief geduckt, wie ein Raubtier im hohen Gras, beobachtete er die Konkurrenz. Sie wetteiferten, kämpften, buhlten um Anerkennung, doch DRektalpirat wartete. Geduldig. Still. Seine Zeit würde kommen.

Der große Showdown beginnt. Die Arena erbebt. Das Rocket-League-Turnier startet, doch unser Pirat fährt eine gewagte Taktik. Er lässt sich von Thrillhouse zum Köter machen. Absichtlich kaum Ballberührungen, nur 8 Punkte – ein Meister der Tarnung! Warum sich schon verausgaben, wenn der große Knall noch kommen soll? Der Moment der Wahrheit rückt näher. Das epische 1v1 gegen den Vorjahressieger MouN.tain steht an. DIE SCHLACHT KANN BEGINNEN!

„Köter an Deck, Drektal voraus – Knips MouN.tain die Lichtlein aus!“ Die Fangesänge peitschen durch die Nacht, das Publikum tobt. DRektalpirat grinst, das Lächeln eines Mannes, der alles auf eine Karte setzt.

Anpfiff! DRektalpirat boostet in die Mitte und verfehlt. 0:1. Kein Problem, sowas passiert keine 13 Mal, denkt er sich. Nächster Anstoß, er trifft! Jetzt nur noch verwandeln! Ein Schluck aus der Flasche, ein kleiner Moment der Unachtsamkeit und es steht 0:5. Gelächter von draußen. Die Schlachtgesänge verstummen. Nur noch Spott bleibt.

Sein Gesicht versteinert. Die Hände umklammern den Controller mit unmenschlicher Kraft. Zwei Minuten vergehen. Es steht 0:10. Das Gelächter dröhnt in seinen Ohren, als würden sie ihm ins Trommelfell schreien. Weißglühender Hass entfacht in ihm. Die Mundwinkel sinken, würde man ihn auf den Kopf stellen, wäre es das Lächeln von vor drei Minuten.

„Jetzt zeig ich’s euch!“ denkt er. Doch das Comeback, von dem er träumt, sieht bis heute niemand. Das Endergebnis? 0:13. Deklassiert. Zerschmettert. Ein Pirat versenkt.

Er erhebt sich. Die Arme über Kreuz, die Miene aus Stein gemeißelt. „Ich bin raus.“ Die Worte klingen wie ein Schuss, eine letzte Kriegserklärung. In seinem Herzen brennt der Wunsch nach Rache. Thrillhouse, das Lästermaul, sein Erzfeind – er würde noch zahlen.

Und so zieht DRektalpirat schimpfend in den Sonnenuntergang – ein Mann, ein Mythos, eine Geschichte, die die LAN-Community niemals vergessen wird.